Jason läuft wieder

Elektronische Exoskelette der amerikanischen Firma Ekso Bionics helfen Patienten mit Schlaganfällen oder Rückenmarksverletzungen dabei, wieder zu gehen. Ein Spiralkabel von HELUKABEL verbindet die Fernbedienung mit dem Gerät.

mechanical exoskeleton

Ein Spiralkabel von HELUKABEL verbindet die Fernbedienung mit dem Exoskelett. (© Ekso Bionics)

Jason Gieser läuft durch ein Rehabilitationszentrum in New York City, USA. Eigentlich nichts Besonderes. Eigentlich. Dass hier etwas Außergewöhnliches passiert, zeigen die schwarzen Schienen, die Giesers Beine umschließen, sowie der seltsame Rucksack auf seinem Rücken. In ihm verbergen sich Batterien, die die kleinen Motoren an den Schienen mit Strom versorgen – sie bewegen Giesers Beine. Die Szene erinnert an einen Science-Fiction-Film, doch für Gieser ist sie weit mehr als jede Zukunftsspinnerei: Er kann wieder aufrecht gehen. Nach einem Motorradunfall war der Polizist auf den Rollstuhl angewiesen. Die Diagnose: eine schwere Rückenmarksverletzung. „Als ich nach zwei Jahren das erste Mal wieder ein paar Schritte ging, überwältigten mich meine Emotionen. Ich war so aufgeregt, als würde ich gleich ins All fliegen“, erinnert sich Gieser.

Hilfreicher Bewegungsapparat

Verantwortlich für solche Glücksmomente ist der Ekso GT der Firma Ekso Bionics aus Richmond, Kalifornien. Seit 2005 entwickelt und perfektioniert das Unternehmen computergesteuerte elektronische Exoskelette, die inzwischen Patienten in über 120 Rehazentren weltweit helfen. Das wichtigste Einsatzgebiet der flexiblen Hightech-Gehhilfen ist die Rehabilitationsarbeit bei Patienten mit Rückenmarksverletzungen oder einem Schlaganfall. Bei Schlaganfallpatienten bewegen die Exoskelette die Beine, damit sich Gehirn und Muskeln langsam wieder an den Bewegungsablauf erinnern. Bei Patienten mit schweren Rückenmarksverletzungen tragen die Geräte zu einem besseren Körpergefühl bei, indem sie es ihnen ermöglichen, aufrecht zu gehen. Eine Aufgabe, die sonst drei bis vier Physiotherapeuten als Unterstützung übernehmen, erledigt nun ein einziges Gerät. Ein speziell ausgebildeter Physiotherapeut, ein sogenannter Spotter, begleitet die Gehversuche.

Jason Gieser in einem Exoskelett
Dank Ekso GT kann Jason Gieser wieder aufrecht gehen – trotz einer schweren Rückenmarksverletzung. (© Ekso Bionics)

Rochelle Rea, Leiterin für Hard- und Software Engineering bei Ekso Bionics, erklärt: „Die neueste Version des Ekso GT kann den Patienten beim Bewegungsablauf flexibel zwischen null und 100 Prozent unterstützen. So passt sich das Gerät stets an die Fortschritte des Patienten an.“ Für die Steuerung des Geräts gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder die Patienten kontrollieren es ähnlich wie einen Segway, indem sie ihren Körperschwerpunkt verlagern, oder sie werden von einem Physiotherapeuten begleitet, der ihre Schritte über eine Benutzerschnittstelle steuert. Damit lässt sich das Gerät exakt auf Gehgeschwindigkeit, Schrittlänge und Gewicht des Patienten anpassen.

Das passende Kabel

Ein geschirmtes PUR-Elektronik-Spiralkabel von HELUKABEL verbindet die Fernbedienung mit dem Exoskelett. Zu den Vorteilen im täglichen Gebrauch zählt, dass es sich auch bei vielen Bewegungen und häufigem Auf- und Absetzen des Batterierucksacks nicht ver­knotet. So kann sich der Bediener voll und ganz auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren. Einen weiteren Pluspunkt erläutert Rochelle Rea: „Der Ekso GT bedient einen großen Markt. Wir sprechen damit allein in den USA geschätzte 680.000 Schlaganfallpatienten und Menschen mit Rückenmarksverletzungen an. Da kam es uns sehr gelegen, dass HELUKABEL ein Standardkabel im Sortiment hatte, das genau unseren Anforderungen entsprach. So können wir die Kosten niedrig halten und müssen nicht auf teure Spezialanfertigungen ausweichen. Gleichzeitig überzeugte uns die Qualität der Kabel.“

Ein Vorteil, den Ekso Bionics auch für ein wichtiges Zukunftsvorhaben nützt. Vor Kurzem bekam das Unternehmen nach einem aufwendigen Prozess von der Arzneimittelzulassungsbehörde FDA eine spezielle Freigabe für den Ekso GT. So darf er nun auch in Krankenhäusern und Kliniken eingesetzt werden. Diese Möglichkeit möchte Ekso Bionics so bald wie möglich flächendeckend umsetzen – auch dabei spielen niedrige Kosten eine wichtige Rolle. Für Jason Gieser machte das Gerät bereits den schönsten Tag in seinem Leben noch schöner. „Bei meiner Hochzeit konnte ich dank des Ekso GT gemeinsam mit meiner Frau aufrecht gehend vor den Altar treten. Ein wirklich unglaubliches Gefühl.“

Zurück