Gemeinsames Verständnis für ganzheitliche Lösungen

Von Automatisierungstechnik bis Windkraft, von der Leitung bis zur Industrieleuchte: Die Produktwelt von HELUKABEL wächst beständig. Immer hautnah dabei ist Matthias Eick, der als Director Product Area mit seinem Team das Portfolio des Unternehmens betreut und weiterentwickelt. Im Interview verrät er, was ihn antreibt, welche Zukunftstrends er für entscheidend hält und wann er wirklich zufrieden nach Hause geht.

Matthias Eick

Herr Eick, Sie sind seit 2021 Teil der HELUKABEL-Familie und waren zunächst auf den Bereich Automation und Antriebstechnik spezialisiert. Wie sah ihr beruflicher Weg bis dahin aus?

Nach meinem Elektrotechnik-Studium habe ich zunächst bei einem großen Anbieter für Automatisierungstechnik erste Berufserfahrung gesammelt. Später war ich bei einem Wettbewerber von HELUKABEL beschäftigt – meine erste Begegnung mit dem Bereich Kabel und Konfektionen. Dort habe ich mit der Zeit verschiedene Aufgaben wahrgenommen, bis ich dann vor vier Jahren zu HELUKABEL gewechselt bin. Als „Head of Automation“ kümmerte ich mich hier zunächst um die Antriebs- und Automatisierungstechnik. Inzwischen darf ich seit Februar 2024 als Bereichsleiter die gesamte Product Area verantworten – also das komplette Portfolio unserer Produkte, mit denen wir unterschiedlichste Anwendungen in sämtlichen Branchen ausstatten.

Was hat Sie damals dazu bewogen, sich für HELUKABEL zu entscheiden?

In der Branche beobachtet man seine Wettbewerber natürlich sehr genau – und zu sehen, wie konsequent sich HELUKABEL stets weiterentwickelt hat und das immer noch macht, war für mich äußerst beeindruckend. Ein weiteres Argument war, dass HELUKABEL ein familiengeführtes Unternehmen ist, mit dessen Denkweise und Prinzipien ich mich identifizieren kann. Viele Zusammenhänge werden hier einfach anders und nachhaltiger betrachtet als in einem großen Konzern – das hat mich in meiner Entscheidung schon stark beeinflusst.

Matthias Eick und sein Team optimieren das HELUKABEL Portfolio.

Gemeinsam mit seinem Team arbeitet Matthias Eick daran, das HELUKABEL-Portfolio immer weiter zu optimieren.

Seit dem vergangenen Jahr sind Sie als Director Product Area in neuer Position tätig. Was genau verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung?

Mitte 2023 hat HELUKABEL beschlossen, sich organisatorisch zu verändern, um die einzelnen Bereiche wie etwa Vertrieb und Produktmanagement gezielt zu stärken. Diese Umstrukturierung ist nun vollzogen, und die Product Area ist der Bereich, den ich verantworten darf. Darin fassen wir anwendungs- und branchenübergreifend alle Produkte in unserem Portfolio zusammen – von Kabeln und Leitungen über Energieführungsketten und -systeme bis hin zu Handhabungstechnik und Industrieleuchten. Innerhalb der Product Area gibt es fünf Abteilungen mit unterschiedlichen Technologieschwerpunkten. Unser Ziel ist es, das HELUKABEL-Portfolio bestmöglich aufzustellen und weiterzuentwickeln. Außerdem stehen wir den weltweiten Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite, um die Produkte optimal zu vermarkten und sie dem Kunden einfach und plausibel zu erklären.

Welche Aufgaben haben Sie in dieser neuen Position? Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ich starte gerne früh – dann habe ich noch ein bisschen Ruhe, bevor der Tag so richtig beginnt. Ein großer Teil meiner Arbeit besteht darin, mich mit unseren Standorten und Tochtergesellschaften auf Produktebene abzustimmen. Ich befasse mich mit Fragen wie: Was sind unsere nächsten Produkte? Welcher Kunde hat uns auf welche Idee gebracht? Wie können wir unser Portfolio weiter optimieren und Lösungen für unsere Kunden entwickeln? Auch mit anderen Abteilungen stehe ich in einem engen Austausch, denn die Product Area fungiert auch als Schnittstelle zwischen Einkauf, Marketing, Vertrieb und Finanzen.

Darüber hinaus sind Sie als Geschäftsführer verantwortlich für die Tochtergesellschaften HELU Connectivity Solutions Haan und Bielefeld (ehemals EKD Systems und Sangel Systemtechnik). Beide sind seit etwa drei Jahren Teil der HELUKABEL Gruppe, der Eingliederungsprozess wurde vor kurzem mit der Umfirmierung erfolgreich abgeschlossen. Wie sah dieser konkret aus?

Beide Unternehmen sind ja schon lange am Markt und haben eine entsprechende Expertise, eine lange Historie und ein großes Know-how – auch darüber, welche Produkte von ihren Kunden gefordert werden. Bei der Eingliederung ging und geht es uns darum, dieses Wissen in die gesamte HELUKABEL Gruppe zu transportieren, damit wir gemeinsam ein noch besseres Verständnis für ganzheitliche Lösungen entwickeln und so den Anwendern einen zusätzlichen Mehrwert bieten können. Dafür versuchen wir auch unser Portfolio entsprechend auszurichten und die verschiedenen Produkte, die die Unternehmen unserer Gruppe mit einbringen, so gut wie möglich miteinander in Einklang zu bringen – seien es Kabel und Leitungen, Konfektionen und Baugruppen oder Energieführungsketten. Davon profitieren letztlich nicht nur wir, sondern vor allem auch unsere Kunden, indem sie von uns ein in allen Belangen perfekt aufeinander abgestimmtes Komplettsystem bekommen können.

Durch unter anderem diese Übernahmen hat HELUKABEL sein Portfolio deutlich erweitert und positioniert sich immer stärker als Systemanbieter für elektrische Verbindungstechnik. Was bedeutet das für das Unternehmen und für die Kunden?

Für uns heißt das vor allem, dass wir die Produkte richtig denken müssen. Dafür gilt es sich untereinander abzustimmen, welche technologischen Forderungen und Markttendenzen es gibt, die wir zu erfüllen haben, und wie wir daraus ein ganzheitliches System entwickeln können. Der Kunde hingegen kann sich darauf verlassen, dass er eine hochwertige und maßgeschneiderte Lösung von uns bekommt – und es wird für ihn einfacher, weil er statt zwei oder mehr Ansprechpartnern für elektrische Verbindungstechnik nur noch einen hat. Wir wollen auf Vertriebsseite das bekannte Prinzip „One Face to the Customer“ leben, gleichzeitig aber auf Produktebene mit unserer Expertise zur Seite stehen, um bestmögliche und optimal abgestimmte Systemlösungen zu bieten, die zuverlässig funktionieren.

In Zukunft möchte HELUKABEL seinen Kunden verstärkt Lösungen anbieten. Was ist nach Ihrem Verständnis der Unterschied zwischen Produkten und Lösungen, und was macht das Lösungsgeschäft so besonders?

Der Unterschied zwischen Produkt und Lösung ist, dass sowohl wir als auch der Kunde am Anfang etwas mehr Zeit investieren muss. Unser Anspruch ist es, den Kunden und seinen Bedarf genau zu verstehen – das ist natürlich mit einem gewissen Aufwand verbunden, gerade bei komplexen Aufgaben. Aber am Ende haben wir beide etwas davon: Wir können uns optimal am Kunden ausrichten und individuell auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen anbieten, und der Kunde hat die Gewissheit, dass wir diese dann auch produzieren, vorhalten und zur richtigen Zeit an den richtigen Ort liefern – bei Bedarf weltweit. Für uns spielt keine Rolle, wo unser Kunde sein nächstes Projekt umsetzt: Wir bedienen ihn dort, wo er uns braucht. Und das können wir, glaube ich, wie kein Zweiter.

Um im weltweiten Wettbewerb ganz vorne mitzuspielen, muss man auch technisch immer am Puls der Zeit sein. Wie schaffen Sie es, mit der immer rasanteren Entwicklung und den hohen, je nach Branche stark unterschiedlichen Anforderungen Ihrer Kunden Schritt zu halten?

Wenn man die Entwicklung von HELUKABEL betrachtet, dann sieht man, dass wir uns sehr viele wirkliche Fachexperten mit an Bord holen. Das ist meiner Meinung nach ein ganz wichtiger Schritt, um vorne mit dabei zu sein. Diese Kolleginnen und Kollegen helfen uns, die verschiedenen Märkte besser zu verstehen und Technologiesprünge frühzeitig mitzubekommen. Hier versuchen wir auch mit unseren Kunden ein sogenanntes Early Involvement zu gestalten, also in technologische Weiterentwicklungen frühzeitig eingebunden zu sein. Das ermöglicht uns wiederum, passende Produkte und Lösungen für innovative Technologien anbieten zu können. Auch mit dem Thema Gremienarbeit beschäftigen wir uns intensiv, um zum Beispiel bei der Normung aktiv mit dabei zu sein.

Bei welchen Branchen oder Themen sehen Sie besonderes Zukunftspotenzial für HELUKABEL? Und welche Innovationen hat das Unternehmen in der Pipeline, von denen Sie uns vielleicht schon etwas verraten können?

Wir beschäftigen uns viel mit den sogenannten Megatrends, also Automatisierung, Energiewende, Infrastruktur oder Mobilität. Für ein sehr wichtiges Thema halte ich auch Big Data – insbesondere die Frage, wie wir alle ein besseres Verständnis für diese immer stärker vernetzte Welt bekommen. Dieses enorme Potenzial gilt es auch speziell für HELUKABEL zu nutzen, um uns dadurch aus der Masse abzuheben. Aber auch die Energiewende ist für uns ein Riesenthema. Wir haben dafür ein umfassendes Portfolio rund um die Bereiche Energieerzeugung und -verteilung, E-Mobilität und Ladeinfrastruktur entwickelt. Zudem arbeiten wir daran, unser Angebot im Automatisierungsbereich immer weiter auszubauen, so dass sich jeder Kunde ganz einfach das passende Produkt bei uns aussuchen kann. Zum Beispiel haben wir vor kurzem auf der Hannover Messe eine neue Energieführungskette vorgestellt, die in der Anwendung äußerst robust und gleichzeitig schnell und einfach zu montieren ist – da sind viele Dinge in die Entwicklung eingeflossen, die es so am Markt noch gar nicht gibt. Diesen Weg der kontinuierlichen Weiterentwicklung wollen wir auch in Zukunft fortführen.

Eine gelungene Lösung bedeutet im Idealfall auch einen zufriedenen Kunden. Wann gehen Sie abends zufrieden nach Hause?

Ich freue mich immer dann, wenn ein Kunde von uns begeistert ist und wir gemeinsam eine Lösung auf den Weg gebracht haben, die er wirklich wertschätzt. Unser Anspruch ist es, unseren Kunden zu helfen, indem wir Dinge vereinfachen, ohne dabei Abstriche zu machen – sei es die Beschaffung oder die praktische Umsetzung bestimmter Funktionen oder Prozesse. Wenn wir das geschafft haben, gehe auch ich zufrieden und glücklich nach Hause.

Matthias Eick muss sich entscheiden!

Tee oder Kaffee?

Ich starte den Tag klassisch norddeutsch mit einer Tasse Schwarztee. Danach bin ich aber ein ganz klarer Kaffee-Junkie.

Anzug oder Jeans?

Es gibt für mich zwar Anlässe, einen Anzug zu tragen, aber die werden weniger – und das ist auch gut so, denn ich bevorzuge definitiv Jeans.

Frühaufsteher oder Nachteule?

Für mich beginnt der Tag seit Jahren um kurz nach 5 Uhr, denn morgens bin ich am produktivsten.

Fischbrötchen oder Butterbrezel?

Ich liebe alles, was mit dem Meer zu tun hat, und da gehört für mich auch das Fischbrötchen dazu. Aber als Vielfahrer und Teilzeitschwabe weiß ich auch die Butterbrezel zu schätzen.

Zuhause kochen oder Essen gehen?

Als Hobbykoch kann ich in der eigenen Küche so richtig abschalten, das macht mir großen Spaß.

Lieber Sport schauen oder Sport machen?

Ich schaue sehr gerne Sport – zum Beispiel bin ich großer Football-Fan – aber auch das Selbermachen steht auf meiner To-Do-Liste.

Sommer oder Winter?

Ganz klar Sommer. Mir ist lieber zu warm als zu kalt.

Camping oder all inclusive?

Lieber all inclusive – ich fühle mich einfach wohl, wenn ich mich im Urlaub um nichts kümmern muss.

Berge oder Meer?

Wasser ist mein Element. Wenn ich im Urlaub bin, vergeht kein Tag, an dem ich nicht im Meer bin.

Hund oder Katze?

Ich habe selbst einen Hund, Fredo, der ist zwölf Jahre alt und ein echter Artländer Senfhund, wie man bei uns sagt – da haben viele ihren Senf dazugegeben.

Musik oder Podcast?

Mit Podcasts werde ich nicht so richtig warm, deswegen läuft bei mir eigentlich nur Musik.

Großstadt oder Dorf?

Auf dem Dorf fühle ich mich einfach wohl, da hat aus meiner Sicht Gemeinschaft noch einen viel höheren Stellenwert. Deswegen bin und bleibe ich ein Dorfkind.

Serie oder Buch?

Ich würde immer ein gutes Buch bevorzugen – es gibt nicht viele Serien, die mich wirklich packen.

Zurück