Unterschiede der Netzwerkkabel: CAT 5 - CAT 8 im Vergleich

Erfahren Sie, worin sich CAT 5, CAT 6, CAT 7 und CAT 8 unterscheiden – und worauf Sie bei der Auswahl des passenden Netzwerkkabels achten sollten.

Netzwerkkabel

CAT – was bedeutet das?

Der Begriff CAT steht für “Category” (Kategorie) und bezieht sich auf genormte Klassen von Kupfer-Netzwerkkabeln, wie sie typischerweise in Ethernet‑Installationen eingesetzt werden. Die Kategorie definiert technische Kenngrößen wie maximale Frequenz, Übertragungsgeschwindigkeit, Schirmung und zulässige Kabellängen von Verlege- und Patchkabeln.

Mit jeder höheren Kategorie (z. B. CAT 5 → CAT 6 → CAT 7 → CAT 8) steigen in der Regel die Leistungsfähigkeit und Anforderungen an Abschirmung, Dämpfung und Nahnebensprechen – zugleich aber auch Kosten und Aufwand.

Einsatzgebiete von CAT Kabeln

LAN‑Kabel (Netzwerk‑ oder Ethernetkabel) werden zur Datenübertragung zwischen verschiedenen Geräten eingesetzt, zum Beispiel:

  • In Büro- und Gebäudenetzen (Verkabelung von Floor zu Patchfeld, Switch zu Arbeitsplatz)
  • In Rechenzentren / Backbones
  • In Industrieumgebungen (Fabrikautomation, Maschinen, Feldbus‑/Ethernet‑Verbindungen)
  • In der Infrastruktur (Gebäudeverkabelung, Etagenverteilung)

Je nach Kategorie und Länge können verschiedene Datenraten und Frequenzen realisiert werden – so sind moderne Installationen oft mit CAT 6 oder höher ausgeführt, während in weniger anspruchsvollen Szenarien noch CAT 5 verwendet wird.

Unterschied CAT 5 / CAT 6 / CAT 7 / CAT 8 – die Technik im Vergleich

KategorieMaximale Frequenz / BandbreiteDatenrate / AnwendungTypische maximale Länge*Besonderheiten / Schirmung
CAT 5bis 100 MHz100 Mbit/s (2-paarig)
1 Gbit/s (4-paarig)
100 mIndustrieanwendungen: geschirmt, Gebäudeverkabelung: auch ungeschirmt
CAT 6bis 250 MHz1 Gbit/s,
10 Gbit/s (über kürzere Strecken)
100 m
(55 m bei 10 Gbit)
Industrieanwendungen: geschirmt, Gebäudeverkabelung: auch ungeschirmt,
erhöhte Übersprechdämpfung, mit Sternkreuz oder jedes Paar abgeschirmt, ggf. zus. Sternkreuz
CAT 6Abis 500 MHz10 Gbit/s100 m
CAT 7bis 600 MHz10 Gbit/s100 mjedes Paar abgeschirmt, ggf. zus. Sternkreuz + Kabelschirm (z. B. S/FTP)
CAT 7Abis 1.000 MHz10 Gbit/s100 mnoch höhere Frequenzfähigkeit als CAT 7
CAT 8**bis 2.000 MHzbis zu 40 Gbit/s (über kurze Distanzen)üblicherweise 30 mstark abgeschirmt (z. B. S/FTP), hohe Anforderungen an Stecker und Material

* Bei Kupferverkabelung gilt eine maximale Gesamtlänge von 100 m, wobei Teile als Installation + Patchkabel gerechnet werden (90 m Verlegekabel + 10 m Patchleitungen)

** Verwendung in der Gebäudeverkabelung

Der wesentliche Unterschied zwischen den Kategorien liegt in Frequenz, Datenrate, Übersprechdämpfung und Schirmung. CAT 6 (und höher) erlaubt höhere Übertragungsgeschwindigkeiten, stabilere Signalqualität und geringere Störeinflüsse im Vergleich zu CAT 5. Bei CAT 7 und CAT 8 ist hervorzuheben, dass CAT 8 ein deutlich höheres Frequenzspektrum und sehr starke Abschirmung nutzt, aber oft nur auf kurzen Distanzen sinnvoll ist. CAT 7 hingegen funktioniert auch über größere Längen, erreicht aber in vielen Anwendungen nicht die Leistung von CAT 8.

Was hat es mit CAT 5e auf sich?

Die Kategorie CAT 5e wurde mit der Einführung von 1000BASE-T (Gigabit-Ethernet) und der damit verbundenen Signalübertragung über vier Aderpaare ins Leben gerufen. Bisherige CAT 5-Kabel nutzten lediglich zwei Aderpaare, wodurch nur Übertragungsgeschwindigkeiten bis 100 Mbit/s möglich waren. Mit der Neufassung der Normen ISO/IEC 11801 und EN 50173 2002/2003 allerdings wurde die Bezeichnung CAT 5e wieder verworfen und alle neuen Anforderungen in die Kategorie CAT 5 überführt. Das bedeutet, dass seitdem alle 4-paarigen CAT 5-Kabel flächendeckend für Geschwindigkeiten bis 1 Gbit/s geeignet sind – nur ältere Installationen erfüllen diese Voraussetzungen nicht zwangsläufig.

Worauf ist bei der Auswahl von CAT-Kabeln zu achten?

Damit Ihre Netzwerkinstallation später zuverlässig, leistungsfähig und zukunftsorientiert ist, sollten Sie folgende Kriterien berücksichtigen:

  1. Bandbreitenbedarf / Datenrate
    Planen Sie, in Zukunft höhere Übertragungsraten (z. B. 10 Gbit/s, 40 Gbit/s) zu ermöglichen? Dann sind Kabel mit höherer Kategorie sinnvoll. Für reine 1 Gbit/s-Verbindungen genügt CAT 5 oder CAT 6, aber mit begrenztem Wachstumsspielraum.
  2. Kabellänge & Reichweite
    Höhere Kategorien spielen ihre Vorteile oft nur dann aus, wenn die zu überbrückende Distanz nicht zu groß ist (z. B. 30 m bei CAT 8). Für längere Strecken sind andere Kategorien (CAT 6A, CAT 7 bis 100 m) oder alternativ Glasfaser zu erwägen.
  3. Abschirmung / Störanfälligkeit
    In Umgebungen mit starkem elektromagnetischen Störfeld (Maschinenhallen, Automatisierung, Motoren, Schaltschränke) empfiehlt sich eine geschirmte Ausführung (z. B. SF/UTP, S/FTP, SF/FTP). Höhere CAT-Kategorien bringen bessere elektrische Eigenschaften mit – aber das Handling wird komplexer.
  4. Kosten / Budget
    Je höher die Kategorie und je besser die Eigenschaften, desto höher sind Material- und Komponentenkosten, und der Zeitaufwand für den Anschluss erhöht sich. Prüfen Sie, ob die Zusatzperformance wirklich gebraucht wird.
  5. Kompatibilität / Stecker & Komponenten
    Nicht alle Stecker, Buchsen oder Komponenten (Patchfelder, Dosen) unterstützen sehr hohe Frequenzen oder Abschirmstandards. Achten Sie auf eine durchgängige Kategorie aller Komponenten in der gesamten Verkabelung.
    Bei RJ45 sind es modulare Officestecker, die meistens nur AWG26-27 aufnehmen und mittels Piercingtechnik mit einer Presszange verarbeitet werden müssen. Diese sind nicht für Industriekabel vorgesehen.
    RJ45 Industriestecker sind meist feldkonfektionierbar, d. h. ohne Presszange anschließbar. Dort wird die sogenannte IDC-Technik für den Anschluss verwendet, die gleichmäßige und niedrigere Übergangswiderstände ermöglicht, dickere Querschnitte bis zu AWG22 sowie größere Kabeldurchmesser aufnehmen kann und erhöhte Schirmeigenschaften sowie Steckzyklen bietet.
  6. Zukunftssicherheit & Flexibilität
    Wenn Sie in Ihre Netzwerk-Infrastruktur investieren, kann es sinnvoll sein, etwas überdimensioniert zu planen (z. B. CAT 6A statt nur CAT 6), um spätere Aufrüstungen zu erleichtern. Ihr Gebäude soll vermutlich 100 Jahre bestehen, während Maschinen und Anlagen in Fabrikgebäuden oftmals nach 5 - 10 Jahren erneuert werden.
  7. Normen & Testbarkeit
    Nach Normen wie ISO/IEC 11801 oder TIA/EIA sollten Verlegung und Testprotokolle eingehalten werden. Nur dann kann sichergestellt werden, dass die versprochenen Leistungen auch wirklich erreicht werden.

Netzwerkkabel von HELUKABEL: Qualität und Performance von CAT 5 bis CAT 8

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